Zeitmanagement oder einfach "Wer hat an der Uhr gedreht?"

Irgendwie ist es schon wieder November geworden. Wenn das Jahr so lang sein müsste, dass all meine Pläne, Ideen und Vorhaben Realität werden, hätte es definitiv biblische Ausmasse a la Entstehung der Welt. Das Unterfangen einer Liste zum Abhaken habe ich schon im ersten Quartal aufgegeben. Soll ja ganz gesund sein, wenn man sich eingesteht, was man nicht kann. Dann habe ich auf Monats-, Wochen- und Tagespläne gewechselt. Hängen geblieben bin ich am Ende beim Monatsplan. Dort übertrage ich dann einfach die unerledigten Punkte weiter. Ausserdem habe ich erkannt, dass Schulferien als nicht planbar gelten. Es ist utopisch zu denken, dass man dann irgendwas schafft, ausser den täglichen Wahnsinn in Grenzen zu halten. Es ist schon ambitioniert zu hoffen, dass Haus abends in den Zustand vom Morgen versetzen zu können. Die zwei kleinen Faktoren, die das unmöglich machen, überraschen täglich mit neuen Ideen, sehr kreativen Ansätzen, Ordnung zu verhindern oder gar ins Gegenteil umzukehren und sind dabei so glücklich, dass ich ein schlechtes Gewissen hätte, sie im wilden Spiel zu unterbrechen. Im Sommer lagert sich das immerhin in den Garten aus, aber im Herbst und Winter findet das Spielchen indoor statt. Und der Alltag ist irgendwie auch weniger ergiebig, als gedacht. Da kommen dann dreisterweise Arzttermine, die Bank, eine Erkältung, ein kaputtes Auto oder der Förster, der das Holz statt hübsch gebündelt und direkt an sein Plätzchen anliefert einfach als Einzelscheite - wir sprechen von zwei Raummetern - auf die Strasse vors Gartentor kippt dazwischen. Ich habe da wohl vor lauter Vorfreude auf den Kamin vergessen, das eine oder andere Kreuzen auf dem Bestellschein zu setzen... Irgendwie schien alles wieder ein bisschen strukturierter zu werden, damit das kleine Kind dann den Mittagsschlaf aufgibt und alles wieder futsch ist. Das Jahr hat also maximale Flexibilität verlangt ohne direkte Erfolge zu zeigen. Aber ein paar Schnittmuster sind fertig oder angefangen und jetzt saisonal nicht ideal. Aber vielleicht gehts dann nächstes Jahr schneller und ich denke, das ist schon wieder so ein Fehler im Denken... Jetzt steuern wir das Schiff in den Advent, wobei hier schon seit August die entsprechende Lieder angestimmt werden. Unser kollektives Ziel besteht darin, Freiflächen für die Weihnachtsdekoration zu schaffen, also eigentlich ist das mein Ziel. Die Folgegeneration will einfach nur Plätzchen backen, Wunschzettel füllen, Schnee haben und Weihnachtsbasteleien tief im kreativen Chaos versunken herstellen. Hoffen wir, dass die Zeit im Dezember dann nicht so rasant vorbeizieht und jeder auf seine Kosten kommt... Ich bin da ganz zuversichtlich...

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